
Es scheint, dass bei manchen Leuten immer noch die Idee im Kopf ist, dass sich Kandidaten heutzutage einfach aussuchen können, wo sie arbeiten wollen.
Fragen Sie sich doch mal selbst: Können Sie sich frei aussuchen, wo Sie arbeiten möchten? Falls die Antwort Nein ist, wäre die nächste Frage: Wer sind bitte all diese Menschen, die sich das angeblich aussuchen können? Kommen die alle von Harvard oder McKinsey oder ist es, wie üblich, nicht so einfach, wie man es hört? Darum hier mal kurz aus meiner Sicht: wie es aktuell wirklich aussieht und wer sich inwiefern aussuchen kann, wo er oder sie arbeiten möchte.
Treasurer sind gefragt und es gibt gerade so viele Vakanzen wie noch nie. Der Treasurer hat in der ersten Hälfte dieses Jahres 254 Jobs gezählt, wir bei uns im Team haben über 300 gefunden – liegt aber auch daran, dass wir auf mehr Kanälen suchen. Die Nachfrage ist also groß, die Möglichkeiten damit auch.
Vor allem in Hamburg sehen wir, wie viele Unternehmen seit Monaten suchen und ihre Stellen nicht besetzen können. Heißt: Treasurer, die bereit für einen Umzug sind, haben dort im Moment richtig gute Karten.
Aber: Der Treasury-Markt ist nicht riesig. Die meisten Unternehmen haben 1–5 Leute im Team, mehr ist selten. Und wenn die Jobs besetzt sind, kann man sich eben nicht aussuchen, dort zu arbeiten. Nur weil es mehr Auswahl gibt, heißt das nicht automatisch, dass man frei entscheiden kann.
Mehr Auswahl bedeutet nicht automatisch freie Entscheidung.
Jedoch, abseits der Big Four ist die Konkurrenz für viele ausgeschriebene Jobs ziemlich überschaubar. Wenn man also schon im Prozess ist und es grundsätzlich passt, sind die Chancen hoch, dass man auch wirklich ein Angebot bekommt. Und wenn die Stelle nicht in Frankfurt, Düsseldorf/Köln oder München ist (Hamburg ist gerade ein Sonderfall), dann sinkt die Zahl der Mitbewerber nochmal deutlich.
Was heißt das konkret?
- In Gehalts- und Vertragsverhandlungen haben Kandidaten tatsächlich ein bisschen mehr Power.
- Leute, die nicht direkt aus dem Treasury kommen, haben bessere Möglichkeiten einzusteigen, weil Unternehmen flexibler sind, was Backgrounds angeht, gerade auch beim Bildungshintergrund.
- Leute die flexibel sind in Ihrer Ortswahl, erweitern Ihre Möglichkeiten extrem.
Mit meiner Kollegin Alana werde ich auch nochmal ein kurzes Gespräch aufnehmen, in dem wir über die Lage in Deutschland sprechen und Fragen beantworten können. Falls Sie Interesse haben oder Fragen mitbringen, gerne schon vorher schicken: 🔗 https://forms.gle/TYeMGKVKtBygYMKc7